Deutscher Mittelstand
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Deutschlands Wettbewerbsfähigkeit durch den industriellen Mittelstand

ProzessFabrik

ProzessFabrik ist die Agentur für Prozessautomatisierung und digitale Effizienz. Durch den Einsatz moderner Tools schaffen wir skalierbare Prozesse, die Zeit sparen und Fehler vermeiden. Die ProzessFabrik steht für praxisnahe Beratung, messbare Ergebnisse und klare Strukturen, mit denen Unternehmen langfristig produktiver und erfolgreicher arbeiten und so Gewinne steigern.

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Deutschlands wirtschaftliche Stärke basiert auf einem Fundament aus Millionen kleiner und mittlerer Unternehmen (KMU), die gemeinsam als „Mittelstand“ bezeichnet werden. Besonders bemerkenswert ist, dass viele dieser Unternehmen als sogenannte „Hidden Champions“ in spezialisierten Industriebereichen zu den Weltmarktführern zählen.

Deutschlands wirtschaftliche Stärke basiert auf einem Fundament aus Millionen kleiner und mittlerer Unternehmen (KMU), die gemeinsam als „Mittelstand“ bezeichnet werden. Besonders bemerkenswert ist, dass viele dieser Unternehmen als sogenannte „Hidden Champions“ in spezialisierten Industriebereichen zu den Weltmarktführern zählen.

Deutschlands wirtschaftliche Stärke basiert auf einem Fundament aus Millionen kleiner und mittlerer Unternehmen (KMU), die gemeinsam als „Mittelstand“ bezeichnet werden. Besonders bemerkenswert ist, dass viele dieser Unternehmen als sogenannte „Hidden Champions“ in spezialisierten Industriebereichen zu den Weltmarktführern zählen.

Bedeutung des Mittelstands für die deutsche Wirtschaft

Der deutsche Mittelstand wird oft als „Rückgrat“ der Wirtschaft bezeichnet und das untermauern die Zahlen deutlich. 2022 zählte man rund 3,1 Millionen kleine und mittlere Unternehmen, was 99,3 % aller Unternehmen entspricht. Diese Firmen beschäftigen über die Hälfte aller Arbeitnehmer, gut 55 %, arbeiten in KMU. Auf den Mittelstand entfallen zudem rund 42 % der Bruttowertschöpfung und etwa 26 % des gesamten Unternehmensumsatzes.

Fast alle Unternehmen in Deutschland zählen zu den KMU, die über die Hälfte der Arbeitsplätze stellen und einen großen Teil der Wertschöpfung erbringen.

Grunddaten zum deutschen Mittelstand (2022)

Kennzahl

Wert

Anteil an Unternehmen

99,3 %

Beschäftigungsanteil

55 %

Anteil an Ausbildungsplätzen

82 %

Anteil an Bruttowertschöpfung

42 %

Anteil am Gesamtumsatz

26 %

Anteil an Exportfirmen

96,9 %

Der Mittelstand stellt nicht nur Arbeitsplätze bereit, sondern bildet drei von vier Auszubildenden aus. Viele KMU sind inhaber- oder familiengeführt, denken langfristig und sind regional verankert. Diese Struktur sichert Stabilität auch abseits der Ballungsräume.

Auch im Export spielt der Mittelstand eine große Rolle: Trotz des dominanten Anteils großer Konzerne entfallen über 200 Mrd. € Exportumsatz jährlich auf KMU. Gerade hochspezialisierte Produkte aus dem Maschinenbau, der Chemie oder Medizintechnik stammen oft von Mittelständlern, und sind in der Welt gefragt.

Zusammengefasst zeigt der Blick auf die Zahlen: Der Mittelstand ist ein entscheidender Pfeiler der deutschen Wettbewerbsfähigkeit. Millionen kleiner und mittlerer Unternehmen schaffen Arbeitsplätze, bilden Fachkräfte aus, treiben Innovationen voran und behaupten sich erfolgreich auf den Weltmärkten. Diese breite Basis an Unternehmen unterschiedlicher Branchen und Regionen verleiht der deutschen Volkswirtschaft Stabilität und Dynamik zugleich.

Hidden Champions: Weltmarktführer aus der Nische

Ein zentrales Erfolgsphänomen des Mittelstands sind die Hidden Champions: Mittelständische Unternehmen, die in einer eng definierten Marktnische weltweit führend sind.

Deutschland stellt dabei rund 1.500 der weltweit 3.298 Hidden Champions.

Hidden Champions im Ländervergleich

Land

Anzahl

Deutschland

1.573

USA

350

Japan

283

Österreich

171

Typische Charakteristika der Hidden Champions sind:

  • Spitzenposition in einer Marktnische: Sie sind meist Nr. 1 bis 3 weltweit in einem eng abgegrenzten Produktsegment. Oft halten sie sehr hohe globale Marktanteile in „kleinen“ Märkten.

  • Mittelständische Größe: In der Regel haben Hidden Champions deutlich unter 5000 Beschäftigte, häufig sogar unter 500. Trotz weltweiter Präsenz bleiben sie personell schlank und umsatzseitig unter 5 Mrd. $. Viele erfüllen damit formal die Kriterien für KMU oder gehobene Mittelstandsunternehmen.

  • Familien- und Eigentümerführung: Die Mehrheit sind Familienunternehmen, oft bereits über mehrere Generationen. Eigentümer führen das Unternehmen selbst oder bestimmen maßgeblich die Strategie mit langfristiger Perspektive anstelle von kurzfristiger Gewinnmaximierung.

  • Hohe Spezialisierung und Innovationskraft: Hidden Champions fokussieren sich konsequent auf ihr Kerngeschäft. In diesem oft technisch geprägten Bereich streben sie Perfektion an („Focus and excellence“). Sie investieren überdurchschnittlich in Forschung & Entwicklung und halten zahlreiche Patente. Studien zeigen, dass Hidden Champions pro Mitarbeiter ein Vielfaches an Patenten anmelden im Vergleich zu Großunternehmen. Durch diese Innovationsstärke behaupten sie ihre technologische Führungsrolle.

  • Globaler Fußabdruck bei geringem Bekanntheitsgrad: Obwohl kaum öffentlich bekannt, agieren Hidden Champions äußerst international. Sie exportieren einen Großteil ihrer Produktion und unterhalten oft Vertriebs- und Servicenetzwerke weltweit. Ihre Marken sind Branchenkennern geläufig, aber der allgemeinen Öffentlichkeit oft nicht – daher „hidden“. Dennoch erzielen diese Firmen teils enorme Auslandsumsätze und tragen erheblich zum deutschen Exportüberschuss bei.

Diese Hidden Champions sind Rückgrat des deutschen Exports, hochprofitabel und resilient. Sie tragen maßgeblich zur deutschen Wettbewerbsfähigkeit bei, leise, aber global wirksam.

Digitalisierung und Prozessautomatisierung: Fortschritt mit Hürden

Status quo

Trotz hoher Innovationskraft bleibt der digitale Reifegrad im Mittelstand ausbaufähig. Laut KfW investieren KMU heute zwar mehr als je zuvor, 2023 flossen 31,9 Mrd. € in Digitalisierung (50 % mehr als 2019), doch vor allem kleinere Unternehmen kämpfen mit Ressourcen- und Fachkräftemangel.

Gleichzeitig wächst das Problembewusstsein: In einer aktuellen Bitkom-Umfrage (2025) äußerte die Mehrheit der befragten Unternehmen deutliche Selbstkritik an der digitalen Entwicklung. Einige Kernergebnisse der Befragung von 603 Unternehmen (ab 20 Beschäftigten) sind:

  • 82 % der Firmen sind der Meinung, Deutschlands aktuelle wirtschaftliche Schwäche hängt auch mit zu zögerlicher Digitalisierung zusammen. Mit anderen Worten: Die Unternehmen selbst sehen fehlende digitale Transformation als Krisenfaktor.

  • 73 % glauben, dass durch zu langsame Digitalisierung bereits Marktanteile verloren gingen. Ebenso meinen 78 %, ohne stärkere Digitalisierung drohe Deutschlands Wirtschaft künftig abzusteigen.

  • Erstmals gibt über die Hälfte (53 %) der Betriebe an, Probleme bei der Bewältigung der digitalen Transformation zu haben. In den Vorjahren lag dieser Wert noch deutlich niedriger. Die Herausforderung Digitalisierung ist also in der Breite angekommen.

  • Nur noch 32 % sehen das eigene Unternehmen als Digitalisierungs-Vorreiter, während sich 64 % als Nachzügler einstufen. Im Vorjahr hatten noch 37 % der Firmen sich selbst als Vorreiter bezeichnet. Die digitale Selbstwahrnehmung hat sich also weiter verschlechtert.

  • 7 % der Unternehmen fürchten gar, den Anschluss völlig zu verlieren und sehen ihre Existenz durch die Digitalisierung gefährdet. Dieser Anteil ist zwar noch klein, hat sich aber gegenüber 4 % im Vorjahr erhöht, ein Alarmzeichen.

Diese Zahlen verdeutlichen, dass der Digitaldruck auf den Mittelstand wächst. Viele Unternehmen erkennen die Dringlichkeit, digital aufzurüsten, stoßen aber in der Umsetzung auf Schwierigkeiten. Gründe sind laut Umfragen vielfältig: Häufig genannt werden Mangel an IT-Fachkräften und Know-how, hohe Investitionskosten, Sicherheits- und Datenschutzbedenken sowie mangelnde interne Kapazitäten. Insbesondere kleineren Betrieben fehlen oft Ressourcen für komplexe Digitalprojekte.

Hemmnisse laut Deloitte/KfW

  • Mangel an IT-Fachkräften (65 %)

  • fehlendes Know-how / interne Kapazitäten (52 %)

  • hohe Kosten und Projektkomplexität

  • mangelhafte Datenqualität

Potenziale der Prozessautomatisierung

  • schnellere Bearbeitungszeiten (z. B. durch ERP, RPA, KI)

  • sinkende Fehlerquoten

  • Entlastung bei Personalengpässen

  • mehr Skalierbarkeit

Förderprogramme (BMWK u. a.)

  • „Mittelstand-Digital“: kostenlose Beratungen durch Kompetenzzentren

  • „Digital Jetzt“: Investitionszuschüsse für Hard-/Software und Schulungen

  • „go-digital“: praxisnahe Projektförderung für kleinere KMU

Ausblick: Der Mittelstand im Wandel

Deutschlands Mittelstand zählt zu den innovativsten Wirtschaftssegmenten weltweit. Doch die Herausforderungen sind nicht zu übersehen.

  • Digitalisierung wurde bereits als Baustelle genannt: Hier muss Deutschland vom Mittelfeld wieder in die Spitzengruppe vorstoßen.

  • Daneben lasten der demografische Wandel und der sich verschärfende Fachkräftemangel auf vielen Mittelständlern: Schon heute klagen zahlreiche Unternehmen über fehlende qualifizierte Mitarbeiter, was die Wachstums- und Innovationsfähigkeit begrenzt. Die Alterung der Gesellschaft bedeutet, dass bis 2030 Millionen Arbeitskräfte in Rente gehen. Besonders im Mittelstand, der oft in ländlichen Räumen sitzt, sind Nachfolger für Belegschaften und Führungspositionen nicht leicht zu finden.

  • Gleichzeitig steigt der Wettbewerb durch die Globalisierung 2.0 weiter: Neue Konkurrenten aus Schwellenländern drängen in industrielle Nischen, Start-ups treiben digitale Disruption voran. Auch Klimawandel und Energiekosten zwingen viele Mittelständler, ihre Prozesse umzubauen und in nachhaltige Technologien zu investieren, eine zusätzliche Transformationsaufgabe.

Um diese Aufgaben zu bewältigen, ist ein Anpassungs- und Erneuerungsprozess nötig, den einige als neue „mittelständische Revolution“ bezeichnen. Experten betonen, dass Deutschland seine traditionellen Stärken, Ingenieurskunst, Ausbildung, Qualitätsbewusstsein, mit den neuen Anforderungen, Digitalität, Agilität und Nachhaltigkeit vereinen muss.

Der Mittelstand hat in der Vergangenheit oft bewiesen, dass er Krisen und Wandel meistern kann: Vom „kranken Mann Europas“ zum Exportweltmeister zwischen 2005 und 2020 konnte Deutschland als einziges G7-Land seinen pro-Kopf-Wohlstand an den der USA heranführen, nicht zuletzt dank mittelständischer Reform- und Innovationsleistungen.

Auf diesen Erfolgen darf man sich aber nicht ausruhen. Vielmehr sehen viele die aktuelle konjunkturelle Schwächephase als Weckruf, die anstehenden strukturellen Veränderungen aktiv anzugehen.

Fazit

Deutschlands Mittelstand ist mehr als nur Rückgrat: Er ist Innovationsmotor, Arbeitgeber, Exportstütze und Stabilitätsanker. Die Vielzahl hochspezialisierter, international führender KMU erklärt einen erheblichen Teil des deutschen Wohlstands.

Doch um auch künftig wettbewerbsfähig zu bleiben, braucht es Investitionen in Technologie, Menschen und neue Geschäftsmodelle. Mit gezielter Unterstützung durch Politik und Infrastruktur sowie dem eigenen Willen zur Transformation kann der Mittelstand auch im digitalen Zeitalter Weltklasse bleiben, sichtbar oder verborgen, aber immer entscheidend.