Der folgende Artikel analysiert die drei Hauptgründe für den Einsatz von GPA: Kostensenkung, Qualitätssteigerung und Reduktion der Durchlaufzeiten. Dabei wird auf aktuelle Studien, Praxisbeispiele und Marktentwicklungen eingegangen.

1. Kostensenkung durch Wegfall manueller Arbeit
Direkte und indirekte Einsparpotenziale
Ein zentrales Motiv für GPA ist die Senkung von Prozesskosten durch den Verzicht auf manuelle Tätigkeiten. Automatisierte Prozesse laufen in der Regel schneller, standardisierter und fehlerärmer ab. Dies führt nicht nur zu unmittelbaren Einsparungen bei Personal- und Sachkosten, sondern reduziert auch die Fehlerkosten.
Laut McKinsey (2023) lassen sich durch GPA durchschnittlich 15 Prozent der Betriebskosten einsparen. Deloitte (2022) beziffert die Effizienzsteigerung im Finanzbereich durch Automatisierung auf bis zu 60 Prozent, bei gleichzeitiger Senkung der Fehlerkosten um 70 Prozent.

Auch das ifaa (2021) dokumentiert in Fallstudien Einsparungen zwischen 30 und 80 Prozent bei standardisierten Backoffice-Prozessen mittels Robotic Process Automation (RPA).
Übersicht typischer Einsparpotenziale
Bereich | Einsparpotenzial | Automatisierungsbeispiele |
---|---|---|
Buchhaltung | 40–60 % | Rechnungsprüfung, Zahlungsläufe |
Kundenservice | 30–50 % | Ticketbearbeitung, Antwortprozesse |
Personalwesen | 25–40 % | Abwesenheitsmanagement, Stammdatenpflege |
Einkauf | 20–35 % | Bestellfreigaben, Lieferantenanlage |
Weitere Effekte entstehen durch optimierte Ressourcennutzung, reduzierte Medienbrüche und eine geringere Belastung operativer Einheiten. Darüber hinaus verbessern automatisierte Prozesse die Skalierbarkeit, ohne dass ein proportionaler Personalaufbau erforderlich ist.

2. Qualitätssteigerung durch Standardisierung und Fehlervermeidung
Minimierung menschlicher Fehler
Automatisierte Prozesse folgen definierten Regeln und Standards. Damit lassen sich typische Fehlerquellen wie Zahlendreher, Falscheingaben oder unvollständige Daten zuverlässig vermeiden. Laut Deloitte (2022) ist eine Fehlerreduktion von bis zu 70 Prozent realistisch, insbesondere bei Routineaufgaben mit hohem Volumen.
Automatisierung stellt zudem sicher, dass alle Vorgänge nachvollziehbar dokumentiert und zentral gespeichert werden. Dies ist insbesondere in stark regulierten Branchen ein wesentlicher Vorteil.
Verbesserte Datenqualität und Compliance

Durch den Einsatz digitaler Workflows entstehen strukturierte, vollständige und konsistente Datenbestände. Diese verbessern nicht nur die interne Entscheidungsfindung, sondern dienen auch als Basis für Reportings, Audits und regulatorische Nachweise. Die PwC-Studie „Digital Operations Benchmark“ (2023) zeigt, dass Unternehmen mit hohem Automatisierungsgrad eine um 25 Prozent höhere Datenkonsistenz erzielen.
Vorteil | Beschreibung |
Fehlervermeidung | Eliminierung manueller Eingabefehler |
Compliance | Einhaltung gesetzlicher Anforderungen durch regelbasierte Abläufe |
Auditfähigkeit | Lückenlose Protokollierung und Rückverfolgbarkeit |
Datenverfügbarkeit | Echtzeit-Zugriff auf aktuelle und verlässliche Informationen |
Bitkom (2024) bestätigt diesen Trend: 53 Prozent der befragten Unternehmen erwarten durch GPA eine signifikante Steigerung ihrer Servicequalität.
3. Verkürzung der Durchlaufzeiten
Beschleunigung operativer Abläufe
Ein wesentlicher Vorteil automatisierter Prozesse liegt in ihrer Geschwindigkeit. Während manuelle Bearbeitung häufig Wartezeiten, Übergaben und Medienbrüche verursacht, erfolgen automatisierte Abläufe nahtlos, parallel und rund um die Uhr.
Cflow (2023) beziffert die durchschnittliche Reduktion der Bearbeitungszeit durch GPA auf 65 Prozent. Auch Deloitte (2022) nennt „Schnelligkeit“ als eines der am häufigsten genannten Ziele bei GPA-Projekten. Bitkom (2024) berichtet, dass 70 Prozent der Unternehmen durch Prozessautomatisierung bereits spürbare Beschleunigungen erzielen konnten.

Typische Mechanismen zur Beschleunigung:
Echtzeit-Weiterleitung von Informationen
Automatische Eskalationen bei Prozessverzögerungen
Vermeidung von Wartezeiten und manuellen Freigaben
Parallele Bearbeitung mehrerer Prozessinstanzen
Diese Effekte wirken sich positiv auf Kundenreaktionszeiten, Auftragsabwicklung und interne Zykluszeiten aus. GPA erhöht damit nicht nur die Effizienz, sondern auch die Reaktionsfähigkeit und Flexibilität von Unternehmen.
4. Überblick: Nutzenkategorien und Effekte der GPA
Nutzenkategorie | Potenzial | Wirkung |
Kostenreduktion | bis zu 80 % bei Routineprozessen | Entlastung von Personal, geringere Fehlerkosten |
Qualitätssteigerung | bis zu 70 % Fehlervermeidung | Höhere Datenqualität, Compliance, Kundenzufriedenheit |
Zeitersparnis | 50 bis 80 % schnellere Abläufe | Kürzere Durchlaufzeiten, höhere Produktivität |
5. Verbreitung und Investitionsbereitschaft in Deutschland
Aktueller Status und Entwicklung
Laut dem Bitkom Digital Office Index 2024 nutzen rund 70 Prozent der deutschen Unternehmen GPA-Technologien. 80 Prozent berichten von messbaren Fortschritten bei der Automatisierung ihrer Prozesse. Besonders verbreitet ist GPA in Bereichen wie Einkauf, Buchhaltung, Personalwesen und Kundenservice.

Die IDC-Studie (2023) nennt folgende Hauptmotive für Investitionen in GPA:
Grund | Anteil der Unternehmen |
Kostensenkung | 32 % |
Nachhaltigkeit | 30 % |
Prozessmodernisierung | 29 % |
Gesetzliche Anforderungen | 25 % |
Ein zusätzlicher Treiber ist die Einführung der E-Rechnungspflicht ab 2025, die Unternehmen zur Digitalisierung ihrer Rechnungsprozesse zwingt. Gleichzeitig führt der zunehmende Fachkräftemangel zu einem höheren Automatisierungsdruck, insbesondere in administrativen Bereichen.

6. Fazit
Geschäftsprozessautomatisierung ist ein entscheidender Hebel zur Steigerung von Effizienz, Qualität und Geschwindigkeit in Unternehmen. Empirische Studien zeigen, dass GPA signifikante Verbesserungen in allen zentralen betrieblichen Leistungsdimensionen ermöglicht.
Die Vorteile im Überblick:
Kostensenkung durch Reduktion manueller Tätigkeiten und optimierte Ressourcennutzung
Qualitätssteigerung durch fehlerfreie, regelbasierte Prozesse und konsistente Daten
Zeitgewinn durch beschleunigte Abläufe und Wegfall manueller Übergaben
Mit GPA gewinnen Unternehmen nicht nur an operativer Schlagkraft, sondern schaffen auch die Voraussetzungen für nachhaltiges Wachstum und digitale Wettbewerbsfähigkeit. Die Investition in GPA zahlt sich langfristig aus – sowohl durch direkte Einsparungen als auch durch qualitative Prozessverbesserungen.